Was der EU ‚AI Act' für dich bedeutet
KI-Revolution im (Online-)Business
by Olga Reyes-Busch
Du führst ein Online-Business oder ein mittelständisches Unternehmen? Vielleicht organisierst du Events, bietest Coaching-Dienstleistungen an oder bist im kreativen Bereich unterwegs – von Design bis Content-Erstellung. KI ist längst ein unverzichtbares Werkzeug in deinem Alltag: Sie hilft dir, Zeit zu sparen, E-Mails zu automatisieren, Social-Media-Posts zu optimieren oder sogar Produktempfehlungen für deine Kunden personalisiert auszugeben. Doch seit dem 1. August 2024 gelten mit dem Inkrafttreten der EU-KI-Verordnung (AI Act) neue Anforderungen, die nicht nur deinen Einsatz von KI beeinflussen, sondern auch, wie du mit deinen Kunden interagierst. Das wirft Fragen auf: Nutzt du KI bereits regelkonform? Und wie kannst du die neuen Regeln nicht nur einhalten, sondern daraus echte Wettbewerbsvorteile ziehen? Jetzt ist die Zeit, genauer hinzusehen und dein Business auf Zukunftskurs zu bringen!
Zum EU AI Act
Der AI Act: Bürokratie oder Chance?
Ziel der Verordnung
Vertrauen in KI-Systeme schaffen und fairen Wettbewerb ermöglichen
Neue Pflichten
Herausforderungen, die zunächst abschrecken können
Langfristige Perspektive
Echte Chancen für Unternehmen bieten
Keine Sorge – die Verordnung ist nicht dazu da, dir Steine in den Weg zu legen. Ihr Ziel ist es, Vertrauen in KI-Systeme zu schaffen und einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen. Dennoch bringt sie neue Pflichten und Herausforderungen mit sich, die dich vielleicht zunächst abschrecken, langfristig aber echte Chancen bieten.
Die wichtigsten Fristen: Übergangsregelungen für Unternehmen

1

1. August 2024
Die Verordnung tritt in Kraft. Unternehmen beginnen, sich auf die neuen Vorschriften vorzubereiten.

2

2. Februar 2025
Die Kennzeichnungspflicht für KI-Systeme, die mit Menschen interagieren, wird verbindlich. Auch Transparenzanforderungen für KI-basierte Entscheidungen müssen erfüllt sein.

3

2. August 2025
Hochrisiko-KI-Systeme müssen strenge Anforderungen an Datenqualität, Transparenz und menschliche Aufsicht erfüllen. Nationale Aufsichtsbehörden überwachen die Umsetzung.

4

2. August 2026
Grundregel: Vollständige Einhaltung der Verordnung für alle betroffenen Unternehmen.

5

2. August 2027
Verlängerte Frist für spezifische Hochrisiko-Systeme.
Die vier Kernanforderungen der Verordnung

1

2

3

4

1

Risikobasierter Ansatz
Einstufung in vier Kategorien

2

Transparenz und Kennzeichnung
Information bei KI-Interaktion

3

Datenqualität
Repräsentative, hochwertige Daten

4

Regulierung und Durchsetzung
Aufsichtsbehörden und KI-Gremium
1. Risikobasierter Ansatz: Die Verordnung stuft KI-Systeme in vier Kategorien ein:
o Unakzeptables Risiko: Verboten, z. B. manipulative Systeme.
o Hohes Risiko: Strenge Vorschriften, z. B. KI für Bewerberauswahl.
o Begrenztes Risiko: Transparenzanforderungen, z. B. Chatbots.
o Minimales Risiko: Geringe Anforderungen, z. B. KI-generierte Texte.
2. Transparenz und Kennzeichnung: Wenn Kunden mit KI interagieren, müssen sie darüber informiert werden. Das schafft Vertrauen und klärt Erwartungen.
3. Datenqualität: Um Verzerrungen und Diskriminierung zu vermeiden, müssen Daten repräsentativ und von hoher Qualität sein.
4. Regulierung und Durchsetzung: Nationale Aufsichtsbehörden und ein europäisches KI-Gremium koordinieren und kontrollieren die Einhaltung der Vorschriften.
Was bedeutet das für dein Online-Business?
Kennzeichnungs-pflicht
Produktempfehlungen müssen klar als KI-generiert gekennzeichnet sein.
Datenkontrolle
Die Datenbasis für Empfehlungen darf keine Kundengruppen benachteiligen.
Transparenz in der Preisgestaltung
Dynamische Preisanpassungen müssen fair und nachvollziehbar sein.
Dokumentation
Du musst nachweisen können, wie deine KI Entscheidungen trifft.
Kundenrechte
Kunden haben ein Recht darauf zu erfahren, wie ihre Daten verarbeitet werden.
Wenn du KI nutzt, musst du dein Unternehmen auf die neuen Anforderungen vorbereiten. Hier ein Beispiel: Angenommen, du betreibst einen Onlineshop für nachhaltige Mode:
Praktische Schritte zur Umsetzung
1
Bestandsaufnahme
Identifiziere alle KI-Systeme, die du nutzt, und prüfe ihre Einstufung.
2
Risikobewertung
Führe eine Bewertung deiner Systeme durch, insbesondere bei Hochrisiko-Anwendungen.
3
Dokumentation
Beginne frühzeitig, die Prozesse und Entscheidungen deiner KI zu dokumentieren.
4
Datenmanagement
Stelle sicher, dass deine Daten korrekt, repräsentativ und verzerrungsfrei sind.
5
Team-Schulungen
Bereite dein Team auf die neuen Anforderungen vor und schule sie im Umgang mit KI.
6
Zusammenarbeit mit Experten
Ziehe spezialisierte Berater hinzu, um die Compliance sicherzustellen.
Ein smarter KI-Prompt für die Vorbereitung
Hier ein KI-Prompt, der dir den Einstieg erleichtert:
Analysiere meine aktuellen KI-Anwendungen im Unternehmen und erstelle eine Übersicht über:
1. Notwendige Kennzeichnungspflichten.
2. Anforderungen an die Datenqualität.
3. Risikostufen für jede Anwendung.
4. Konkrete Maßnahmen zur Einhaltung der EU-KI-Verordnung, einschließlich Dokumentation und Schulungen.
Die Chancen hinter den Herausforderungen

Mehr Vertrauen
Transparenz stärkt die Beziehung zu deinen Kunden und schafft einen Vertrauensvorschuss.

Bessere Systeme
Die Anforderungen an Datenqualität und Transparenz führen zu leistungsstärkeren KI-Systemen.

Innovationsschub
Die Verordnung regt dazu an, kreative und verantwortungsvolle Wege im Umgang mit KI zu finden.
Die neuen Regeln sind keine reine Belastung – sie bieten dir auch Wettbewerbsvorteile:
Fazit: Verantwortung als Chance
Die EU-KI-Verordnung bringt Arbeit mit sich, aber auch die Möglichkeit, dein Business zukunftssicher und vertrauenswürdig aufzustellen. Sie gibt dir die Chance, dich als Vorreiter für ethische KI-Nutzung zu positionieren und deinen Kunden zu zeigen, dass Technologie und Menschlichkeit Hand in Hand gehen können.
Nutze die Zeit der Übergangsfristen, um dein Business fit zu machen – für eine digitale Zukunft, in der Verantwortung und Erfolg keinen Widerspruch darstellen.